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Image by Illiya Vjestica
Was ist eine Angststörung?

Angst ist ein natürliches und normales Gefühl, das uns vor Gefahren warnt und dabei hilft, angemessen auf Bedrohungen zu reagieren. In der Regel verschwindet die Angst wieder, sobald die gefährliche Situation überstanden ist oder der Auslöser der Angst beseitigt werden konnte. 

Manchmal kann Angst jedoch zum Selbstläufer werden. So empfinden manche Menschen in eigentlich ungefährlichen Situationen wie in einem Fahrstuhl Angst, die sich bis hin zur Panikattacke steigern kann. Andere können nicht mehr aufhören, sich über mögliche Probleme in der Zukunft Sorgen zu machen. In allen diesen Fällen steht die Angst in keinem angemessenen Verhältnis mehr zum eigentlichen Ausmaß der Bedrohung. Medizinisch spricht man von einer Angststörung.

Eine Angststörung ist eine ernsthafte Erkrankung, die nicht nur die Lebensqualität stark beeinträchtigt, sondern auch zu großen Problemen im Alltag oder im Beruf führen kann. Zwar wissen Betroffene in den meisten Fällen, dass ihre Angst übertrieben oder unbegründet ist. Sie können die Angstgefühle aber dennoch nicht regulieren oder einfach „abschalten“. 

Nach Schätzungen von Expert:innen leiden in Österreich rund 16 Prozent der Bevölkerung an einer behandlungsbedürftigen Angststörung, Frauen etwas häufiger als Männer. Exakte Statistiken existieren jedoch nicht, die Dunkelziffer könnte daher hoch sein. 

Was ist eine Panikattacke?

 

Wenn Angstgefühle sehr plötzlich und von massiven körperlichen Symptomen begleitet auftreten, spricht man von einer Panikattacke. Für Betroffene kann sich eine Panikattacke äußerst bedrohlich anfühlen: Neben extremer Angst erleben sie häufig Beschwerden wie Herzrasen oder Herzstolpern, Atemnot, Druck- oder Beklemmungsgefühle im Brustkorb, Schweißausbrüche oder Kälteschauer. Viele beginnen zu zittern, bei einigen werden Arme und Beine gefühllos, kribbeln oder brennen. Weil Betroffene während einer Panikattacke häufig hyperventilieren, können sich Schwindelgefühle oder Übelkeit einstellen.

 

Die massiven körperlichen Symptome lassen Betroffene oft befürchten, dass sie in Ohnmacht fallen, vielleicht sogar einen Herzinfarkt erleiden oder ersticken werden. Dadurch kann sich die Angst bis hin zur Todesangst steigern. Manche Menschen befürchten, verrückt zu werden, einige nehmen sich selbst oder ihre Umwelt während der Attacke als unwirklich wahr.

Wichtig zu wissen ist: Panikattacken fühlen sich zwar sehr bedrohlich an, sind aber an sich nicht gefährlich.

 

Dennoch können sie die Lebensqualität stark einschränken, vor allem wenn sie regelmäßig auftreten. In diesem Fall spricht man von einer Panikstörung. Betroffene leben oft in ständiger Angst vor der nächsten Attacke und vermeiden Orte oder Situationen, in denen sie einmal eine Panikattacke erlebt haben. Das kann zu großen Problemen im Berufs- oder Familienleben führen. 

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